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Über „Forsviks Bruk“

Was ist ein „Bruk“?

Das Wort „Bruk“ lässt sich nur schwer ins Deutsche übersetzten. Der Begriff umfasst nicht nur eine Industrieanlage mit allen Werken, Werkstätten, Manufakturen, Lagerhäusern und Betrieben, sondern auch die angrenzende Umgebung inklusive den Arbeiterwohnstätten, Ländereien und der dazugehörigen Landwirtschaft.

Ursprünglich bezeichnete man eigenständige Güter, auf denen entweder ausschließlich landwirtschaftliche Waren (Getreide, Holz, etc.) produziert wurden, oder außerdem auch andere Rohstoffe wie z.B. Eisenerz oder Mineralien gefördert wurden, als ein „Bruk“. In vielen Fällen kam dann auch die Veredelung dieser Rohstoffe hinzu wodurch die Güter zu großen Produktionsstätten von unterschiedlichsten Produkten anwuchsen.

Die Wasserkraft spielte in den meisten Fällen eine zentrale Rolle für die Etablierung einer solchen Produktionsstätte. Aus diesem Grund waren die Güter weitestgehend selbstversorgend, da diese oftmals weit entfernt von größeren Städten lagen.

Diese Produktionsstätten waren die Vorgänger der modernen Industrie und viele entwickelten sich während der Industrialisierung zu Anlagen, die für ihre Zeit fortschrittlich, modern und hochtechnologisch waren.

In der Regel gehörte all dies einer einzigen Familie. Das „Bruk“ war der absolute Mittelpunkt in den Orten, die sich darum entwickelten. Es war der größte Arbeitsgeber in der Region und die Menschen, die hier lebten, waren von diesem hochgradig abhängig.

Jedoch nicht nur im Arbeitsleben, sondern auch in der Freizeit der Arbeiter und deren Familien spielte das „Bruk“ eine zentrale Rolle. Es garantierte nämlich auch eine soziale Sicherheit durch Wohnstätten, Krankenversorgung, Ausbildungs- und Einkaufsmöglichkeiten. Das Gehalt wurde teilweise in Geld und teilweise in Privilegien ausgezahlt, wie z.B. Wohnraum oder das Recht sich einen Weihnachtsbaum auf dem Besitz vom „Bruk“ schlagen zu dürfen.

Gleichzeitig war der Arbeitsgeber genauso stark auf die Kompetenz der Angestellten angewiesen, was diesen i.d.R. auch sehr bewusst war. Durch interne Lehrlingssysteme wurde das Berufswissen über die Generationen von den Meistern an die Lehrlinge weitergegeben.

Noch heute spricht man vom s.g. „Bruksanda“, also Charaktereigenschaften, Normen und Werte, die den Bewohnern von Orten und Städten (die sich um ein „Bruk“ entwickelt haben) zugeschrieben werden.

Die Weltanschauung und Lebensführung der Menschen wurde über Generationen von diesem einen großen Arbeitsgeber beeinflusst. Starke Zusammengehörigkeit, Berufsstolz und Entwicklung von neuer Technik und Kompetenz, jedoch auch Konformität, strenge Grenzen zwischen Bevölkerungsgruppen (z.B. Arbeiter und Bedien-stete), starke soziale Kontrolle, Unwillen sich anderweitig auszubilden und/oder sich beruflich selbständig zu machen sind Eigenschaften, die oftmals als Beispiele für diesen „Bruksanda“ aufgezählt werden.

Industriegeschichte in wunderschöner Umgebung

Willkommen in eines von Schwedens ältesten Industrieortschaften. Ein genauso schönes wie auch einzigartiges Umfeld mit Werkseisenbahn und historischen Gebäuden für Kleinschmiede, Metallgießerei und einem Holzschleifwerk für die Produktion von Papiermasse. Hier treffen Sie auf eine Industrieanlage mit einer 600 Jahre langen Geschichte, wo einzigartige Gebäude und spannende Ausstellungen über Metallhandwerk, Technik und das Leben im Ort erzählen. Der Raddampfer „Eric Nordevall II“, der jetzt auf dem Göta-Kanal und den großen Seen verkehrt, hat hier seinen Heimathafen. In dem alten Wohnhaus des Müllers finden Sie heute das Café „Ada“.

Ende der 70er Jahre wurde die Produktion in „AB Forsviks Bruk“ stillgelegt und die Gebäude verfielen mit der Zeit. 1983 fing man nach und nach an, das Werk zu restaurieren und 1987 wurde die Stiftung „Forsviks Industriminnen“ (Forsviks Industriegedenken) gegründet, mit dem Ziel dieses einzigartige Umfeld zu bewahren, zu pflegen und wiederzubeleben. Heute wird „Forsviks Bruk“ von „Västarvet“ verwaltet – Schwedens größte Verwaltung für Natur- und Kulturerbe.

Der Ort Forsvik liegt 10 km von dem Ort Karlsborg und dem See „Vättern“ entfernt, an der Mündung des Sees „Viken“. Dieser fließt hier in den Bottensee.

Ein lebendiges Werk

Das frisch renovierte Werk ist heute ein lebendiges Museum, in dem man die Arbeit in der Schmiede und der Gelbgießerei beobachten und auch dem Betrieb in der Werft verfolgen kann. Die alte Gießerei ist heute eine Bühne spannende für Theatervorstellungen und Konzerte und die anderen Gebäude werden unter anderem für Ausstellungen, Kurse und Konferenzen benutzt.

Information und Öffnungszeiten

„Forsviks Bruk“ hat im Juni und August täglich für Sie von 12.00 – 18.00 Uhr geöffnet. Im Juli haben wir täglich von 10.00 – 18.00 Uhr für Sie geöffnet. An Mittsommer haben wir jedoch geschlossen. Der Eintritt ist frei!

Für Gruppenbuchungen, Konferenzen, Kurse, Seminare u.ä. hat „Forsvik Bruk“ ganzjährlich geöffnet. Nach Absprache servieren wir Kaffee. Für gebuchte Gruppen kostet eine Führung 60 SEK/Person, Minimumpreis 900 SEK.

Kontakt

Tel.: +46 (0) 10 - 44 14 365

E-Mail: forsviksbruk@vgregion.se 

Adresse: 
Forsviks Bruk
Bruksvägen 2
546 73 Forsvik
Schweden

Updated: 2017-07-25 16:14